TUINA Therapie
Was ist TUINA Therapie?
Der chinesische Begriff für die traditionelle manuelle Therapieform lautet TUINA.
TUINA ist eine selbständige Therapieform und hat innerhalb des Konzeptes der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) einen hohen Stellenwert. Unter dem heutigen Begriff TUINA werden Schiebe-, Reibe- und Ziehtechniken angewendet, die sowohl Akupressur, als auch Variationen der Druckbehandlungen der Meridian-Punkte (mit dem Finger, der Faust, dem Ellenbogen etc.) enthalten, einschließlich der Sonderpunkte (lokale, ferne und diagonale) und verschiedener manueller Meridianregulationen, sowie Mobilisations- und Dehntechniken der Gelenke und Muskeln.
Dieses System schließt selbständige Übungsformen, z.B. isometrische Übungen und impulserzeugende manipulative Behandlungen, ein. Das System der TUINA-Therapie schließt die meisten westlichen manuellen Therapieprinzipien ein, wie Chiropraktik, verschiedene Massagetechniken, manuelle Therapie, myofaszial Triggerpunkt-Therapie etc.
Aus der Sicht der chinesischen Medizin — die Therapie-Strategie hat ein ganzheitliches Ziel. Sie setzt nicht nur bei lokalen Beschwerden an, sondern bezieht den gesamten Körper mit ein sowie das Gesamtsystem des Menschen in seiner Umwelt und den Natureinflüssen. Durch die verschiedenen (auch tief greifenden) manuellen Techniken wird Qi und Blut in den lokalen wie auch in den Ganzköpermeridianen reguliert. Durch diese Stimulation und Regulation wird das Yin und Yang des Körpers und des Funktionskreises der 5 Elemente (chinesisches Organsystem) wieder hergestellt. Der Behandlungserfolg hängt von einer sorgfältigen Ausbildung und ausreichender Erfahrung des Behandlers ab, nicht zuletzt auch in Bezug auf Behandlungsintensität und Geschwindigkeit. Der sanfte Therapie-Einstieg, der Vertrauen schafft und auch bei geringer Schmerztoleranz Möglichkeiten eröffnet, die Intensität zurückzunehmen, ist im Prinzip bei chronischen Störungen der richtige Ansatz.
Passende Indikationen — Anwendungsmöglichkeiten:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates — Wirbelsäuleerkrankungen, Extremitätenerkrankungen, Nachbehandlungen bei Sportverletzungen und Sportschäden
- Innere Erkrankungen — Hypertonie, Asthma bronchiale, Gastritis, Obstipation
- Gynäkologie — Unregelmäßige Perioden, schmerzhafte Regelblutung
- Neurologische und vegetative Störungen — Kopfschmerz, Schlafstörungen
- Säuglinge und Kinder — Fieber, Bronchitis, Diarrhö, Hyperaktivität
- Selbstbehandlung des Jungendlichen und Erwachsenen